Sonnenwinkl

meine Heimat

Online-Führer

Seit nun beinahe zwanzig Jahren arbeite ich an meinem „Online-Führer“ für Oberstdorf . Er entwickelte sich langsam und sukzessive und er hat ordentliche Zugriffszahlen, auch wenn er stilistisch jetzt schon arg in die Jahre gekommen ist. Diesen Teil des Führers habe ich jedoch an die Profis von 1stof8 abgegeben und ich warte darauf, dass das neue Design in Bälde online geht.
Nachdem die Kosten für die Bucherstellung dank moderner Techniken jetzt erschwinglich sind, fühlte ich mich nun berufen, einen Teil meines Führers über die Oberstdorfer Berge, Alpen und Berghütten zu Papier zu bringen. Irgendwie gehöre ich doch noch der Generation an, die lieber ein Buch in den Händen hält. Aus diesem Grund habe ich alle Artikel zu den oben genannten Themen überarbeitet, stelle sie jedoch erst ins Netz, wenn das neue Design steht. Ich will ja nicht alles doppelt machen! :-)

Grundlage waren natürlich meine vielen eigenen Touren, die ich unternahm, bis mich meine Knie im Stich ließen. Von da an erreichte ich nur noch „bergbahnnahe“ und „erradelbare“ Ziele. Als weitere wichtige Quelle diente die unverzichtbare Alpenvereinskarte von 1906, die mir besonders bei den Wegen und Flurnamen half, die in den neueren Karten nicht mehr verzeichnet sind. Später kamen diesbezüglich Schratt’s Orientierungskarte und Katasterblätter aus dem Museum als Orientierungshilfen hinzu. Das oben genannte Kartenmaterial zog ich bei beinahe allen Einträgen zurate, weshalb ich sie bei den jeweiligen Literaturangaben nicht extra angegeben habe.

Natürlich trug ich den Großteil der Informationen aus Sekundärliteratur zusammen. Dabei waren die „Steinerbücher“ (Flurnamen, Alpnamen, Bergnamen) insbesondere für den Bereich der Flurnamenforschung unentbehrlich. Gibt es überhaupt eine weitere Gemeinde, die in dieser Beziehung bessere Grundlagenforschung besitzt? Daneben waren die vier Bände der „Geschichte Oberstdorfs“ ein wichtiges Nachschlagewerk. Für den Bereich der Tiefenbacher Alpen war mir die Chronik der dortigen Viehzuchtgenossenschaft von Göhl sehr hilfreich. Bei den Tourenbeschreibungen zog ich eine Ausgabe des Alpenvereinsführers Allgäuer Alpen von Zettler/Grot zurate. Daneben konnte ich das eine oder andere Wissenswerte aus den vielen Büchern meiner privaten Allgäubibliothek, bzw. der Bücherei im Heimatmuseum in Erfahrung bringen. Die Literaturliste befindet sich im Anhang. Dort stehen auch die Abkürzungen für die Quellenangaben bei den jeweiligen Beschreibungen. Meine Hauptaufgabe bestand darin, das Wichtigste zu extrahieren und "wissenschaftlich entschärft" niederzuschreiben. Hin und wieder flossen auch einige Interviews mit Alphirten oder Sennen u.a. in die Arbeit ein. Bei den jeweiligen Artikeln befinden sich auch immer die genauen Literaturangaben für diejenigen, die sich tiefengehend informieren wollen.
Bei den Bergen war die Eingrenzung nicht so leicht. Was zählt noch dazu? Viele Flurnamen enthalten indirekt einen Hinweis auf den Bergcharakter der Erhebung, aber sind sie schon Berg zu nennen? Die auf Köpfe, Kirche und Berg (inkl. Abwandlungen) endenden Flurnamen habe ich dann zum Teil auch mit eingearbeitet. Die noch häufiger vorkommenden „Bichel“ habe ich bis auf wenige Ausnahmen nicht in dieses Buch aufgenommen. Bei den Namenserläuterungen habe ich Endungen nicht weiter erklärt, die offensichtlich sind, wie Berg, Alpe, Kopf, Mann, Grat, Horn, Nadel, Turm, Kegel, Bichel, Rücken, Kar, Wanne, Scharte, Bach usw. Außerdem habe ich darauf verzichtet, alle alten Namen zu nennen, insbesondere wenn sie aus der Zeit vor der touristischen Erschließung stammten. Manche Berge haben da oft drei verschiedene Namen, die davon abhängen, aus welchem Tal oder welcher Alp man darauf schaut.
Die historischen Aufnahmen stammen zum größten Teil aus meinem persönlichen oder aus dem Archiv des Heimatmuseums. Die neueren Fotos sind meistens auch von mir oder von Freunden, denen hier an dieser Stelle gedankt sei. 
Mein Führer ist auch auf keinen Fall als "Wanderführer" gedacht. Unerfahrene Bergwanderer bleiben bitte auf den markierten Wegen, die wir in unseren Bergen in ausreichender Anzahl anbieten oder nehmen sich einen Bergführer. Die kurzen Informationen zur Erschließung sind für einheimische und/oder bergerfahrene Tourengeher gedacht, die sich auch im unerschlossenen alpinen Terrain sicher bewegen können! Sie sind außerdem keine genauen Routenbeschreibungen. Hierzu sollte man u.a. den Alpenvereinsführer und die Alpenvereinskarten zu Rate ziehen. Wenn ich Schwierigkeitsgrade, d.h. in Klammern gesetzte römische Zahlen, angegeben habe, verwendete ich die 1947 in Chamonix entworfene sechsstufige Alpenskala, die 1968 in UIAA-Skala umbenannt wurde.
Falls mir Fehler (z.B. falsch zugeordnete Flurnamen, Erklärungen, Wegbeschreibungen u.Ä.) unterlaufen sein sollten, bitte ich um konstruktive Kritik!
Oberstdorf, den 30. November 2015
Alex Rößle